Der Einfluss der russischen Kunst und Kultur in Deutschland zwischen den Weltkriegen

20. März 2022

Das Bild: Altman Natan Isayevich (1889 bis 1970 Sankt Petersburg), Poster zur Ersten russischen Ausstellung in Deutschland, 1922 (Copyright bei VG Bild-Kunst)

Datum: 20.03.2022 um 11:00 Uhr (Berlin)

Die Anmeldung ist Kostenpflichtig

Teilnahmegebühr: 20 Euro

Mit der Beendigung des ersten Weltkrieges wurde am 16.04.1922 in der italienischen Stadt Rapallo – anlässlich der internationalen Wirtschaftskonferenz in Ganua – der völkerrechtliche Vertrag, bekannt als Rapallo-Vertrag geschlossen. Der Vertrag bot der deutschen Seite die Möglichkeit, die Beziehungen zu Sowjetrussland zu verbessern und damit wollten beide Staaten ihre internationale Isolierung durchbrechen.

Die neuen Beziehungen ebneten den Weg für den Kulturaustausch zwischen beider Ländern. So beeinflussten die russische Kunst- und Kulturströmungen die deutsche kunst- und Kulturszene unmittelbar und brachten neue Ansätze, Methoden und Techniken – sozusagen Erneuerungen in den verschiedensten Bereichen der bildenden Kunst und überhaupt der Kulturszene – mit.

Am 15. Oktober 1922 fand die erste russische Ausstellung in der Galerie van Diemen in Berlin statt, im Rahmen derer nahmen viele russische Künstler und Bühnenbildende teil, wie u.a. Wassily Kandinsky, El Lissitzky, Wladimir Tatlin, Alexandra Exter und Marc Chagall aber auch Kasimir Malewitsch und Ljubow Popova zählten zu den Ausgestellten. Diese Ausstellung bedeutete eine wichtige Grundlage für die moderne Kunst und ein Ausbreiter des Konstruktivismus und des Suprematismus.

Auch das Theater und das Bühnenbild zeigten russische Einflüsse. Das »proletarische Theater« war ein wichtiges Schlagwort, das in enger Verbindung mit den Piscator-Bühnen in Berlin stand. Die Funktionale Bühne mit Alexander Tairoff, die Groteske der russischen Kleinkunstbühne, die Etagen- und Skelett-, sowie die Gerüstbühne, die von russischen Vorbildern eingeleitet wurden, wie Vsevolod Meyerhold, Alexandra Exter, Isaac Rabinovic, Georgij Jakulov, Andrej Andreev entwickelten die deutsche Bühne zu einer „plastischen Komplex“.

In diesem Vortrag „Der Einfluss der russischen Kunst und Kultur in Deutschland zwischen den Weltkriegen“ blicken wir fast 100 Jahre zurück und stellen wir fest, wie die neugeborene Demokratie die ersten Kunst- und Kulturbrücken zeugte, und dadurch eine vielfältige moderne Kunst und Kultur befestigte.

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Hanaa Malallah
Chair
2011

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