„Die Kultur der humanitären Hilfe im Nahen Osten – Zustand, Herausforderungen und Zukunft“ im Beispiel vom Libanon

24. Februar 2024

Die Unterstützung von Menschen in Not war schon immer vorhanden; jedoch ist es bis heute umstritten, dass Hilfe ohne Diskriminierung für alle zugänglich sein sollte, unabhängig davon, ob sie Freund oder Feind sind. Gerade in Konfliktsituationen fühlen sich die Menschen nicht immer als Brüder und Schwestern und die Hilfe für den Gegner wird nicht automatisch als menschliche Pflicht angesehen. Dieser Gedanke bildet jedoch das Herzstück der humanitären Hilfe. Der Begriff „humanitäre Hilfe“ war vor 1989 selten in Berichten aus Konfliktgebieten zu finden. In den letzten 20 Jahren hat sich „humanitär“ jedoch zu einem häufig verwendeten Attribut entwickelt, das sowohl für medizinische Unterstützung, Konvois sowie Kriege und militärische Interventionen genutzt wird. Sogar der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bezeichnete den Völkermord in Ruanda 1994 als „humanitäre Krise“.[1

über den jetzigen Zustand der humanitären Hilfe und die große Herausforderungen führe ich am Samstag um 15 Uhr (Berliner Zeit) ein Gespräch mit Dr. Kamel Muhanna, dem Leiter der Amel Foundation über

„Die Kultur der humanitären Hilfe im Nahen Osten – Zustand, Herausforderungen und Zukunft“

im Beispiel vom Libanon.

Dr. Kamel Muhanna wurde 1943 im Khiam im Südlibanon geboren und absolvierte seine Ausbildung in einer Zeit des Analphabetismus. Trotz Armut schloss er sein Medizinstudium in Frankreich ab und spielte eine wichtige Rolle als Anführer der Studentenrevolution in Frankreich, begleitete Guevara zu den Revolutionären in Dhofar und nahm am „Barfuß-Ärzte“-Marsch nach den Ansätzen von Mao Zedong teil. Als Präsident und Gründer der Amel Association International im Libanon sowie Generalkoordinator des arabischen und libanesischen NGO-Netzwerks setzt sich Dr. Mohanna für eine gerechtere Welt ein. Er ist Professor für Pädiatrie an der libanesischen Universität und kämpfte sowohl in Dhofar als auch während des Bürgerkriegs im Libanon gegen die Ungerechtigkeit und Besatzung. Für sein humanitäres Engagement erhielt Dr. Mohanna mehrere angesehene Auszeichnungen, darunter das Offizierskreuz der Ehrenlegion. Sein Ziel ist es, Nord- und Südzivilgesellschaften als gleichberechtigte Partner zusammenzubringen. Nominiert für den Friedensnobelpreis 2022 setzt sich Dr. Mohanna international für die Rechte von Immigranten und Flüchtlingen ein, gemeinsam mit Aktivisten weltweit durch verschiedene Allianzen.

Er gründete die „3L“-Bewegung für Solidarität, Würde und Menschlichkeit mit Exil-Migranten sowie die Najda Social Association (Krankenhaus im Südlibanon). Als Kinderarzt tätig seit 1974 beteiligt er sich aktiv an Konferenzen zum Syrienkrieg sowie WHO-Einsätzen weltweit. Überdies vertritt er NGOs national wie international auf verschiedenen Plattformen wie dem obersten Gesundheitsrat im Libanon oder dem Regional Advisory Group for the Middle East and North Africa beim International Council of Associations Voluntary Organisations. Zudem fungiert er als Ehrenpräsident von „France Factor“, Generalkoordinator des libanesischen Freiwilligennetzwerks sowie Generalkoordinator arabischer NGOs.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, teilzunehmen – bitte melden Sie sich unter info@kk-tr.de an.

 

 

[1] Vgl.: Ulrike von Pilar (Heidelberg 2013)

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Hanaa Malallah
Chair
2011

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